Sportkreis forciert interne Professionalisierung
Korbach. Der Sportkreis Waldeck-Frankenberg treibt die Professionalisierung seiner Arbeit voran. Schon im kommenden Jahr will die Dachorganisation von mehr als 300 Sportvereinen eine halbe bezahlte Stelle einrichten. Die neue Kraft soll schwerpunktmäßig Mitgliederorganisationen (vor allem Vereine, aber auch Fachverbände) beraten, ein weiteres Aufgabenfeld könnte der Gesundheitssport sein.
Das Mehr an Hauptamtlichkeit ist wesentlicher Teil eines Konzepts, das der Vorstand bei einer Klausur in der Korbacher Jugendherberge unter der Moderation von Florian Kaiser, wissenschaftlicher Referent an der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), verabschiedet hat („Sportkreis 2020“). Dabei hat er als „generelles Ziel“ die interne Professionalisierung formuliert – auch um eigene Projekte voranzutreiben. Den Ausbau der Vereinsberatung propagiert der Sportkreis-Vorsitzende Uwe Steuber schon seit Monaten als Schwerpunkt. „Es ist mir wichtig, dass uns die Vereine als Dienstleister verstehen“, sagte er bei der Klausur, die auf einer ersten ähnlichen Sitzung im Herbst 2015 aufbaute und womit die Waldeck-Frankenberger Vorreiter in Hessen sind. Wirksame Dienstleistung könne der Sportkreis aber ehrenamtlich allein nicht bieten.
Ob der Vereinsberater des Sportkreises die Vereine einzeln besucht oder alle Vorsitzenden zum Beispiel einer Großgemeinde zu einer zentralen Information zusammentrommelt, welche Rolle Themenabende etwa zu Steuern oder wie zuletzt zur Mitarbeitergewinnung spielen, dazu soll ein Aufgabenprofil erarbeitet werden. Die Finanzierung der halben Personalstelle steht erst zum Teil. Steuber hat eine neue Zielvereinbarung mit dem Landessportbund Hessen (LSB) unterschrieben, die dem Sportkreis 10 000 Euro für den Schwerpunkt Vereins- und Verbandsberatung garantiert. Das Geld soll für die Stelle verwendet werden.
„Wir brauchen zusätzlich die Unterstützung des Landkreises und bitten um Personalkostenzuschüsse“, sagte Steuber. Er sei dazu im Gespräch mit Landrat Reinhard Kubat. Selbst könnte der Sportkreis freie Mittel aus der Vereins- und Verbandsförderung einsetzen. Das Geld dafür kommt vom Landkreis, wird aber (wie wiederholt berichtet) vom Sportkreis nicht mehr einfach nach dem Prinzip Gießkanne weitergeleitet, sondern auf Antrag für besondere Aktionen oder auch Investitionen bewilligt.
Die neue Zielvereinbarung mit dem LSB löst die bisherige mit dem Schwerpunkt Schule und Verein ab. Der Sportkreise habe auf diesem Gebiet viele Projekte angeschoben, sie liefen jetzt selbständig weiter, sagte Steuber. Finanzielle Verpflichtungen aus dem Programm bestehen noch für die kommenden zwei Jahre, sie würden selbstredend erfüllt, sagte die Servicestellenleiterin des Sportkreises Kerston Mühlhausen.
Außerdem in den Fokus nimmt der Sportkreis in seinem Konzept 2020 die Sportjugend. Der langjährige Vorsitzende Gerhard Gottmann hat für 2018 seinen Rücktritt angekündigt. Wenn sich der Jugendvorstand dann personell neu aufstellt, soll er auch neue Schwerpunkte setzen und Ziele verfolgen. soll stärker mit Vereinen und Verbänden zusammenarbeiten,